Für die Ausstellung im Kunstraum SG 1 nimmt Ulrika Eller-Rüter Duisburg als Wasserort in den Blick, als Stadt, die in vielerlei Hinsicht geprägt ist durch den größten Binnenhafen Europas und die Rhein-Ruhr-Mündung bei Rheinkilometer 780. Über weite Strecken entlang des Rheins und der Ruhr ist das Bild der Uferlandschaft zugleich bestimmt durch kilometerlange Industrieanlagen, u.a. für die Stahlproduktion.

Die Künstlerin greift diese Aspekte in ihrer „site-specific research“ auf und sucht dabei bewusst die Grenzen zu naturwissenschaftlichen Verfahren:

Sie hat an verschiedenen Plätzen an Rhein und Ruhr und an der Mündung der Ruhr in den Rhein Wasserproben geschöpft, diese wie im Labor archiviert und mikroskopiert.  Was zeigen diese „Bilder“?

Die Bildwelten der Mikroskopien einzelner Tropfen werden Teil der Ausstellung sein und vor Ort installativ in die multidisziplinären Werkreihen der Künstlerin integriert, die aus der jahrelangen, multidisziplinären Beschäftigung  mit dem Wasser als „Sea-Level-Lab“, einem weltweiten, fortlaufenden Projekt, entstanden sind.

Außerdem hat die Künstlerin mit rohem Stahl experimentiert und diesen der Wirkung des Wassers ausgesetzt. Durch die Korrosion, die durch Oxidation mit Sauerstoff in Gegenwart von Wasser entsteht, schreiben sich ebenfalls Bildwelten in das Material ein.

Die Duisburger Ausstellung soll außerdem Teil eines zukunfts-orientierten, internationalen Wasser-Projektes werden: Damit die „Tropfen“ zurück in die Gesellschaft „fließen“, verwirklicht Ulrika Eller-Rüter seit 2021 Brunnenprojekte:

Dazu hat sie eine Edition von 100 Drop-Objekten aus Glas geschaffen, die zugunsten des Brunnenbaus in Afrika und weiterer internationaler Wasserprojekte verkauft werden soll.

Im Fokus stehen Regionen der Erde, in denen die Trinkwasserversorgung für den Lebensalltag der Menschen eine große Herausforderung ist.